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Deine zweite große Leidenschaft waren Leckerlies jeder Art. Mit beharrlichem Angestupse zeigtest Du an, dass jetzt ein Leckerli fällig wäre. Da konntest Du richtig penetrant sein, bis Du eines bekommen hast.
Wir müssen sagen , ein großer Freund vom 'Wir wandern mal mit ein paar Hundefreunden durch die Lande warst Du anfangs nicht.' Eher der Typ 'Mir gehört die Welt. Ich bin ein Einzelprinz.' Aber getreu unserem Motto "Aufgeben ist keine Option" wurdest Du mit viel Geduld ins Rudel aufgenommen. Dort gab es nämlich eine Geheimwaffe namens Mogli. Dessen unwiderstehlichem Charme konntest Du auch nicht widerstehen. Unvergesslich seine Art und Weise, wie er Dich zum Spielen aufgefordert hat und Du voll mitgemacht hast. Obwohl Du ja schon im gesetzten Alter warst.
Ebenfalls unvergessen dein Ausflug im Kreise deiner Hundekumpels zur Sababurg. Dieses Erlebnis hast Du voll genossen. Es war immer sehr amüsant, wenn man Dich aus dem Zwinger holen wollte. Du bist dann mit beiden Vorderläufen immer hoch gehüpft , das hat kein anderer Hund so gemacht.
Dann kam der Zeitpunkt wo Du dick und rund wurdest. Eine Untersuchung ergab das Du einen Milztumor hattest und schnellstens operiert werden musstest. Von dieser Sache hast Du dich wieder gut erholt, weil Du ein Kämpfer warst. Auch als Du später eine Magendrehung hattest und ebenfalls schnellstens operiert werden musstest.
Leider hat sich während der 3 Jahre im Tierheim nie jemand für Dich interessiert. Aber Du hattest ja dein Stammpersonal, das Dich betreut hat und deine Hundekumpels.
Mit der Zeit wurdest Du ruhiger und gemütlicher. Hast sogar Dobby, der anfangs gar nicht laufen wollte, zum Spaziergang übereden können.
Dann kam die Zeit, wo einem auffiel, dass Du schon mal gegen einen Baum oder Lichtmast gelaufen bist. Die ärztliche Untersuchung ergab eine langsame Erblindung. Nun musste man für Dich mitsehen und aufpassen, dass Du nicht irgendwo gegengelaufen bist. Hat Dich aber nicht weiter gestört beim Laufen. Du hattest ja dein Personal und Hauptsache, das hatte Leckerlies dabei.
Irgendwann konntest Du nicht mehr Treppensteigen. Bist mit der Hinterhand eingeknickt und hattest Mühe, wieder hoch zu kommen. Da fing dein letzter großer Kampf an, den Du leider verloren hast. Du hattest aber das große Glück, dass Du nicht alleine auf deinem letzten Weg warst, sondern einige Menschen, die Dich sehr lieb hatten, bei Dir waren.
Wir haben gelesen, dass Hunde vier Beine haben, damit sie ihr großes Herz tragen können. Und das hattest Du wirklich, lieber Otis.
Mach's gut, Großer, wir sehen uns wieder!
In Liebe, Karl, Brigitte, Kristin und Alex
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