Michaela war es auch, die mir eines Tages deine Leine in die Hand drückte –ich sollte mit dir Gassi gehen.
So haben wir zwei uns angenähert. Am Anfang warst du sehr ignorant, wolltest
nur weg, raus aus deinem Zwinger. Unterwegs interessierten dich nur die Leckerlis – sonst nichts, auch nicht ich. Von Tag zu Tag wurdest du freundlicher, aber es dauerte noch sehr lange, bis ich endlich von dir mit einem Schwanzwedeln begrüßt wurde. Nie hast du nach mir geschnappt oder geknurrt und meine Streicheleinheiten hast du trotz allem genossen.
Von allen Hunden, die ich in den letzten 11 Jahren im Tierheim als Pate hatte, warst du einer der Hunde, die sich mit dem Schicksal im Tierheim nicht anfreunden wollten, ich glaube, du hast dich aufgegeben.
Ich hätte dir so sehr auf deine alten Tage noch einmal ein ruhiges Plätzchen gewünscht, wo du mit viel Liebe umsorgt würdest– vielleicht wären deine gesundheitlichen Probleme noch ein wenig im Verborgenen geblieben – vielleicht.
Leider mussten wir dich an einem Samstag im Juni 2013 über die Regenbogenbrücke gehen lassen,
was mich total erschüttert hat, weil es doch so plötzlich kam.
Leb wohl, lieber Raudi
Irene Lindner
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