Am 7. November 2013 bist du zu uns gekommen, weil deine Besitzerin sich nicht mehr um dich kümmern konnte. Und dies vermutlich auch schon über einen längeren Zeitraum hinweg, dies erzählte uns zumindestens dein kaputter Körper. Leider wussten wir nichts über dich, nicht deinen Namen, nicht dein Alter, nicht deine Vorlieben oder Abneigungen…. Wie gerne hätten wir mehr über dich erfahren!
Ich werde den Augenblick nicht vergessen, als ich dich das erste Mal sah. Wir waren mit unseren Hunden in der Mittagssonne spazieren und Manuela ging mit dir Gassi. Du hast dich nach uns umgedreht und ich habe gedacht: Was für ein schöner Kerl, was für tolle Augen! Doch deine gesundheitlichen Probleme waren – leider - nur allzu offensichtlich: dein Gang ataktisch, die Krallen an den Hinterläufen blutig bis auf den Anschlag abgewetzt, der Rücken schäferhundtypisch abfallend, wenn du gestanden hast, knickten die Hinterbeine ein. Das Leben im Tierheim war für dich ungewohnt und unerträglich, du warst dankbar für jede Minute, die du den Zwinger verlassen durftest und hast geweint, dass einem das Herz geblutet hat. Deinen ganzen Kummer hast du aus dir herausgejault. Du hattest Freude und Spaß auf den Spaziergängen und hast Fußbälle und Kongs am Tau geliebt und sie stolz mit dir herumgetragen. Und du warst kein Kostverächter und ein Schmankerl hier und da hast du dankbar angenommen. Leider hast du dich mit Artgenossen gar nicht vertragen und so musstest du die kurze Zeit, die du bei uns warst, im Zwinger verbringen. Ganz plötzlich verschlechterte sich dein Zustand in den letzten Tagen. Du bekamst akute Magen-Darm-Probleme, hattest ein offenes Karpalgelenk und konntest nicht mehr eigenständig aufstehen. Zum Schluss war die komplette Hinterhand gelähmt, so dass wir dich nur noch mittels eines Betttuches aufrichten konnten. Wir haben dich zum Röntgen gefahren, ahnten aber, dass dies vermutlich eine Fahrt ohne Wiederkehr sein würde. Und leider war es auch so. Wir konnten dir leider nicht mehr helfen – und hätten doch gerne alles getan. Unsere einzige Möglichkeit war, dich in Würde gehen zu lassen.
Machs gut, alter Mann, jetzt bist du frei von Kummer, Sorgen und Schmerzen!
|