|
Dugo hatte etwas, das die Herzen der Menschen öffnete.
Als Dugo am 8. März 2005 bei mir einzog, waren die ersten Wochen mühsam, denn alles musste neu gelernt werden: Autofahren, ohne Angst. Warten vor dem Supermarkt, ohne zu bellen. Dass ich essen konnte ohne angebellt zu werden.
Alleine zu Hause zu bleiben, usw. Obwohl es viel zu lernen gab, hat er es mir sehr einfach gemacht.
Die folgenden Jahre waren wunderschön: Gemeinsame Ausflüge, um neue Reviere zu erkunden. Dugo liebte Suchspiele im Freien. Ob Putenwürstchen versteckt im Moos oder Käsestücke an die Baumrinde geklemmt – leidenschaftlich setzte er seine Nase ein, um die Verstecke aufzustöbern. Er liebte es, wenn seine Intelligenz gefordert wurde. Auch gerne mit dem Holzspielzeug, bei dem er stets
unterschiedliche Taktiken ausprobieren musste, um an sein
Leckerli zu gelangen. Das konnte er stundenlang spielen. So
dass ich mir häufig was Neues überlegen musste.
Dugo liebte Pferde. Das Abenteuer als Reitbegleithund mit zu laufen, hat ihn so sehr beeindruckt, dass er
nach diesem Erlebnis zu jeder Pferdekoppel lief. Mit erwartungsvollem Blick hoffte er auf ein neues Abenteuer mit Pferdebegleitung.
Dugo liebte Ausflüge: Im Sommer an den See, zunächst einen schönen Spaziergang, dann im See baden mit Ballspiel. Und anschließend das
abendliche Picknick am Strand, bevor es wieder nach Hause ging. Zu Hause war es für ihn am schönsten.
Gemeinsam in den Urlaub zu fahren, war nicht seine Welt. Ausflüge ja - aber bitte - abends wieder zu
Hause im eigenen Körbchen schlafen.
Dugo war überall dabei. Sogar beim Jeanskauf, wenn er mit mir in die Umkleide ging. Wenn er zwischen
den Kleidungsständern wartete, hielten ihn Passanten für ein Dekorationsobjekt. Erst auf den zweiten Blick erkannten sie, dass er echt ist und waren amüsiert, dass er so ruhig und würdevoll wartete.
Dugo liebte Kuchen. Als er einmal auf einem Seminar keinen mehr bekam, pinkelte er aus Protest an die
Wand des Tagungsraumes. Dugo folgte nicht. Er verhandelte. Dugo war für mich eine Offenbarung. Er hat mir eine völlig neue Welt eröffnet: die Partnerschaft von Hund
und Mensch. Er hat mir eine neue Sprache beigebracht, die zwischen Hund und Mensch. Er hat mir gezeigt,
wie kostbar Zeit ist und wie wichtig es ist, bewusst und aktiv zu leben. Am 20.4.2011 ging unsere
gemeinsame Reise zu Ende. Dugo schlief in meinen Armen sanft und friedlich ein. Er wird immer ein Teil
von mir bleiben. Sein Vermächtnis werde ich weiterführen. In liebevoller Erinnerung.
Christine Warstat
|
