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Als Du nach einiger Zeit zugenommen hast, wurdest Du wöchentlich von Elke Bitter zur Physiotherapie gefahren, in der Hoffnung, dass Du bald wieder stehen und laufen kannst. Du hast Dich immer sehr auf die Fahrten gefreut. An dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an Elke, die sich auch rührend um Dich gekümmert hat. Da Du nun stark genug warst und man Dir eine Narkose zumuten konnte, haben wir Dich in der Tierklinik Gießen mehreren Spezialisten vorgestellt, damit die Ursache Deiner Erkrankung herausgefunden werden konnte. Durch ein MRT wurde leider eine degenerative Myelopathie (Rückenmarkzerstörung) diagnostiziert. Das hat uns tief betroffen gemacht, da diese Krankheit unheilbar ist und immer weiter fortschreitet. Wir hätten Dir so gerne durch eine etwaige Operation geholfen. Nun wussten wir, dass Du sozusagen zu einem Palliativpatienten geworden bist und wir wollten Dir die noch verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten, da Du eine ausgesprochen lebensfrohe und liebenswerte Hündin warst, die für jede kleine Aufmerksamkeit dankbar war.
Du hast uns jeden Tag und jede Minute ganz deutlich gezeigt, dass Du leben willst und auch mit Deiner Behinderung gut klar gekommen bist. Ich habe Dich dann bei mir aufgenommen, damit Du sozusagen 24 Stunden betreut warst. Dein Hundefreund Pongi war immer an Deiner Seite und Du hast Dich immer an ihm orientiert. Morgens bist Du mit ins Büro gefahren und abends wieder mit uns nach Hause und Du warst ganz glücklich darüber und hast dies ganz deutlich zum Ausdruck gebracht. Du hast Dich riesig über Deine lecker gefüllten Futternäpfchen gefreut und wir haben viele schöne gemeinsame Ausflüge gemacht. Mit einer speziellen Hebehilfe konnte ich Dich im hinteren Bereich stützen, so dass Du so manches Mal mit Deinem Freund Pongi über die Wiesen toben wolltest. Dann hast Du Dich voller Wonne ins frische Gras geworfen und hast Faxen gemacht, so dass mir manches Mal die Tränen kamen vor Rührung, wie tapfer Du doch warst und wie Du Deine Behinderung angenommen hast. Auch das Autofahren hast Du so sehr geliebt und gemeinsam mit Pongi um die Wette gebellt, wenn es Richtung Heimat ging. Jeden Abend bist Du mit Anlauf unsere kleine Rampe hoch gerannt, die vom Garten ins Haus führte, um möglichst schnell an Dein Abendbrot zu gelangen. Auch die Nächte wurden ruhiger. Du hattest anfangs in der Nacht immer Angstzustände und Albträume - sicherlich hast du in Deiner traurigen Vergangenheit Schlimmes erlebt. Auch diese Angstzustände hast Du nach und nach abgelegt und hast ganz ruhig die Nächte durchgeschlafen.
Leider verschlechterte sich Dein Allgemeinstand die letzten Tage plötzlich so sehr, dass wir Dich am 26.09.2018 zuhause im Beisein Deiner Hundefreunde ganz sanft und ohne Stress über die Regenbogenbrücke haben gehen lassen. Du warst bis zum Schluss ein ganz glückliches Hundemädchen und hast mir das ganz deutlich gezeigt.
Vielleicht konnten wir alle gemeinsam ein ganz klein wenig wieder gut machen, was Dir Deine Vorbesitzerin angetan hat. Leb wohl liebe Flavia in einer anderen Welt. Du warst eine der tapfersten Hunde, die ich kennengelernt habe. Du bleibst ganz sicher unvergessen und immer in meinem Herzen.
Dein Frauchen Petra Hollstein
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