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Wenn die Bezeichnung ENGEL auf ein Lebewesen zutraf, dann auf unsere Muculina.
Sie war altersweise, sanftmütig, sensibel, zart, menschenbezogen und einfach einzigartig in ihrer ganz besonderen Art. Sie war ein Engel auf vier Samtpfoten. Und das, obwohl sie die nicht so schönen Seiten der Gattung Mensch kennengelernt hat, verraten und im Stich gelassen wurde.
Als Mucus zu uns kam, wurde leider diagnostiziert, dass sie FIV-positiv ist. Doch Katzen können mit dieser Krankheit leben. Und was haben wir uns sehr gefreut, als Mucus ein Zuhause gefunden hatte. Doch leider ist Mucus nach Jahren zurückgekommen, weil ihre Besitzerin plötzlich keine Zeit mehr hatte. Besonders traurig war der Umstand, dass die Tierhalterin in Urlaub gefahren war und ihrem Lebensgefährten Vollmacht erteilt hatte, Mucus ins Tierheim zurückzubringen. Auf einem Bierdeckel gekritzelt haben wir ihre Übereignung zugesendet bekommen, während ihre damalige Besitzerin im Spanienurlaub war.
Zusammen mit ihrem Kumpel Captain zog sie zunächst nach Bad Karlshafen in eine FIV-Katzen-WG. Dort zog sie sich in Gesellschaft einiger männlicher Haudegen jedoch so sehr zurück, so dass sie in ein Einzelzimmer umzog. Und nach einigen gesundheitlichen Aufs und Abs kam sie zu uns zurück in die Wau-Mau-Insel, da sie hier besser medizinisch versorgt werden konnte. Und tatsächlich gewöhnte sich die charmante 16jährige Muculina recht schnell ein und genoss sichtlich die Zuwendung und ließ sich gerne betüddeln. Mucus war so dankbar für jede Aufmerksamkeit, sie ließ sich sogar den Bauch bürsten. Meine Katzen hätten mir schon längst gezeigt, dass das in Katzenkreisen eigentlich ein No-Go ist.... Nicht so unsere Mucus. Doch dann fraß sie erneut weniger bis ganz wenig und hat kürzlich sogar noch eine Zahn-OP überstanden, da dies zunächst als Ursache vermutet wurde. Und die Freude war riesengroß, als sie am Tag nach der OP schon wieder ordentlich zulangte beim Futtern. Doch die Freude währte leider nicht lange. Nur einige Tage später war ihr Appetit schon wieder mehr als mäkelig. Und sie hat alles, was das Katzenherz begehrt, vorgesetzt bekommen, wurde sogar von Hand gefüttert, doch nach einigen Häppchen drehte sie sich schon wieder um. Sie wurde dünner, aber es ging ihr nicht schlecht. Sie hatte sich einen neuen Lieblingsplatz auf einem Kratzbaum auserkoren und dort lag sie stundenlang. War man bei ihr, konnte man durch ihr Dauerschnurren sogar selbst richtig müde und träge werden und wollte sich am liebsten dazu legen.
Doch die Anzeichen waren deutlich: Meine Zeit ist gekommen! Als dann bei Mucus noch ein Loch im Kiefer festgestellt wurde, dies vermutlich als Folgeerscheinung ihrer FIV-Erkrankung, haben wir Mucus auf tierärztliches Anraten auf ihre letzte Reise geschickt.
Leb wohl, kleiner Engel auf vier Samtpfoten. Du bleibst unvergessen!
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