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Mit der Zeit gewann er immer mehr zweibeinige Freunde, und in seinen letzten Jahren ging er mit etlichen Menschen Gassi und genoss ihre Streicheleinheiten.
Mit Tamino zu laufen, war ein Vergnügen. Er war ein angenehmer, gelassener Zeitgenosse, der sich unterwegs gern kraulen ließ und sich durch spontanes Sitz manche Leckerlies ergatterte.
In den letzten Monaten wurden unsere Spaziergänge merklich kürzer, seine Schritte langsamer.
Bald kam die Zeit, wo Tamino nur noch auf der warmen Decke liegen konnte und mich mit seinen Seehundaugen unter den Schnauzerbrauen anblinzelte. Fressen mochte er in seinen letzten Tagen gar nicht mehr.
Selbst das leckere Hühnchen mit Reis, das die besorgten Tierpfleger liebevoll zubereitet hatten, mundete ihm nicht mehr.
Noch ein letztes Mal nahm er mich mit auf einen großen Spaziergang, so, als wollte er von seiner Lieblingsrunde Abschied nehmen.
Am folgenden Tag konnte er sich kaum noch länger als ein paar Schritte auf den Beinen halten und schaute sehnsüchtig zum Bach und der Wiese, die für ihn unerreichbar geworden waren.
Sein Herz war so schwach geworden, dass er sich hinlegte und nicht mehr aufstand.
Michaela holte uns mit dem Auto ab. Im Hof des Tierheims blieb Tamino auf dem weichen Kissen im geöffneten Kofferraum bei warmem Sonnenschein einfach liegen. Wir alle verabschiedeten uns von ihm unter Tränen, bevor ihn die Tierärztin erlöste.
Traurig stimmt mich, dass der liebe Kerl nie mehr ein warmes Plätzchen bei lieben Menschen gefunden hat. Die Menschen auf der Wau-Mau-Insel haben ihm alle Liebe gegeben und ihm das Leben so angenehm wie im Tierheim möglich gestaltet.
Ich bin dankbar, dass ich ihn bis zuletzt begleiten und ihm den Kopf streicheln durfte. Tamino war für mich ein lieber, alter Freund und jahrelang ein wundervoller Begleiter auf vielen schönen Spaziergängen.
Ich werde dich nicht vergessen,Tamino.
Deine Gassigeherin Brigitte
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