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Wir werden Dich vermissen
Hallo, mein Name ist Diego. Ich bin blind und taub.
Ich möchte Euch von meinem Leben erzählen.
Wo ich geboren wurde, weiß ich nicht mehr, aber wer kann sich schon an so was erinnern.
Ich weiß nur das ich sehr lange bei einer Familie lebte, die mich überhaupt nicht kannte. Sie wussten nicht, dass ich mich viel bewegen muss, dass ich gerne mit unterm Tisch sitze um meinem Rudel so nah wie möglich zu sein und ich doch einfach nur geliebt werden wollte. An diese Zeit denke ich nicht gerne. Oft war ich unglücklich und so traurig. Irgendwann war meine Familie nicht mehr da, ich war alleine.
Alleine hockte ich im Zimmer und bekam es mit der Angst zu tun.
Ich versuchte mich bemerkbar zu machen und eine ganz liebe Nachbarin hat mich gehört.
Von da an lebte ich im Tierheim Hochtaunus. Da war es schön. Ich hatte Platz und konnte mich bewegen. Ganz oft kamen Menschen vorbei, streichelten mich und knuddelten mich. Am Anfang fiel es mir wirklich schwer spazieren zu gehen, da ich das nicht kannte. Aber sie gaben einfach nicht auf und überredeten mich jeden Tag, noch ein Stück weiter zu laufen.
Es tat mir gut und ich war zufrieden. Ich wurde kräftiger. Nur manchmal nachts wurde ich traurig, weil ich alleine war.
Eines Tages kamen neue Menschen mich besuchen. Sie besuchten mich sehr oft und ich dachte schon, dass Sie wohl auch das Laufen lernen mussten, weil wir oft spazieren gingen.
Dann durfte ich im Auto mitfahren und wir fuhren zu den Menschen nach Hause. Es war alles recht fremd aber aufregend neu. Oft rannte ich gegen die ein oder andere Wand, aber ich war in einer echten Familie. In meiner Familie. Nachts schlief ich bei meiner Familie, früh wachten wir zusammen auf, also gut, ich weckte Sie und wir gingen zusammen spazieren. Ich war sehr zufrieden und endlich glücklich. Ich hatte ein ZU HAUSE.
Leider ging es mir nach kurzer Zeit wieder schlechter. Der Arzt hatte wohl keine gute Nachrichten, aber ich durfte wieder nach Hause.
Rumlaufen, ohne lästige Leine, andere Hunde kennen lernen, gestreichelt und geliebt werden und leckere Sachen Essen…Hachja ESSEN!!!
Dann bekam ich immer wieder Kopfschmerzen und ich sah Dinge die wohl gar nicht da waren. Es ging mir richtig mies und ich hatte schlimme Anfälle.
Meine Familie brachte mich zum Arzt. So richtig erinnern kann ich mich nicht mehr, aber wer kann das schon. Jetzt sitze ich hier im grünen Gras mit einem Riesen Knochen und schaue ab und an auf alle meine Menschen die sich so lieb um mich gekümmert haben und meine Familie nach unten. Seid nicht traurig. Ich bin Euch so dankbar, dass ihr mir geholfen habt und immer für mich da wart, mit viel Geduld und Liebe.
Wir sehen uns wieder.
Euer Diego
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